Die virtuelle Stadtbahn für Nürnberg
Diese private Webseite von Jörg Schäfer zeigt, was hätte passieren können, wenn sich Nürnberg 1965 nicht für die U-Bahn entschieden hätte, sondern für eine Unterpflaster-Straßenbahn. In vergleichbaren Städten wie Stuttgart, Frankfurt am Main und Hannover wurde daraus in den letzten 40 Jahren eine moderne Stadtbahn. Da sie nicht durchgehend einen vom anderen Verkehr getrenn-ten Gleiskörper benötigt, kann sie billiger gebaut werden. Die Schienennetze in den genannten Städten sind daher wesentlich stärker gewachsen als die U-Bahn in Nürnberg und Fürth. Mir ist bewusst, dass diese Webseite für Verwirrung sorgen könnte: Wozu detaillierte Pläne machen, wenn man sie durch die tatsächliche Entwicklung nicht mehr verwirklichen kann? Nun, die Unterla-gen haben sich über die Jahre bei mir angesammelt und im Internet kann ich sie mit geringem Auf-wand veröffentlichen. Es gibt andere "Was wäre wenn"- Webseiten, die mich dazu ermutigen. Viele Modellbahnfreunde setzen ihre Ideen im Maßstab 1:87 möglichst perfekt um. Ich mache das gleiche mit Plänen und Bildern der Virtuelle Stadtbahn. Und wie ein engagierter Modellbauer freue ich mich, wenn sich Besucher Zeit nehmen, in "meine Welt" eintauchen und dabei ihren Spaß haben... > Klicken Sie auf ein U-Stadtbahn-Symbol nebenan, um die Unterseite schnell zu erreicheni! |
||||
Zum Stadtplan mit angedachten Schienenstrecken in Nürnberg |
||||
Zur Netzgrafik mit den möglichen Stadtbahn-Linienführungen | ||||
Die Fahrzeuge für die virtuelle Stadtbahn in Nürnberg und Fürth | ||||
Mögliche Zeitachse zum Ausbau der Stadtbahn in Nürnberg und Fürth | ||||
Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen Stadtbahn und U-Bahn | ||||
Details zur virtuellen Stadtbahn in der Stadt Fürth | ||||
Details zur virtuellen Stadtbahn in Erlangen und im Landkreis Fürth |
Die erste Version von 2011 hat viele Unterschiede zu den neueren Plänen von 2024. | Und hier kommt man zur virtuellen City-Bahn, die Nürnberg und Fürth mit dem Umland verbinden soll. | Abweichenden Varianten, Optionen und Details in Nürnberg |
Am Maxfeld konnte man von 2008 bis 2011 U-Bahn und Straßenbahn vergleichen. Obwohl beide 1435 mm Spurweite haben, bleiben ihre Gleise strikt getrennt. Die Stadtbahn kombiniert die Vorteile beider Systeme und fährt teilweise im Straßenraum und teilweise unterirdisch. Die Begriffsdefinition der Stadtbahn finden Sie hier. Und Anmerkungen zu den beiden Bildern sind hier.
Viele Experten sind sich einig, dass die U-Bahn für Nürnberg nicht das richtige Verkehrsmittel ist. Die Franken-metropole ist zu klein – selbst auf den am stärksten benutzten Abschnitten ihres U-Bahn-Netzes wird nur ein Viertel der theoretisch möglichen Leistungsfähigkeit von 40.000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung erreicht ! |
Eine „8er“ zum Südfriedhof kommt aus der Unterführung der Katzwanger Straße, die 2003 als Zufahrt zum neuen Betriebshof Heinrich-Alfes-Straße eröffnet wurde. Für die virtuelle Stadtbahn wäre diese Rampe schon 10 Jahre früher gebaut worden. Allerdings wären die Gleise im Hintergrund nicht gleich wieder an die Oberfläche gekommen, sondern hätten zum unterirdischen Bahnhof Frankenstraße hinabgeführt. Ab dort wäre die Stadtbahn direkt zum Hauptbahnhof und zur Lorenzkirche weiter gefahren, die man damit viel schneller und ohne Umsteigen erreicht hätte. (Bild vom 6.10.10) |
Die drei vorhandenen Linien decken die Gebiete mit dem größten Potenzial bereits ab. 2020 gab es auf dem 38,2 km langen Streckennetz 48 U-Bahnhöfe, bis 2025 sollen 2,1 km mit den Stationen Kleinreuth und Gebersdorf hinzukommen. Weitere Linien sind mit einem vernünftigen Weitere Linien sind mit einem vernünftigen Kostenaufwand nicht mehr realisierbar. Viele Stadtteile werden daher nicht mehr in den Genuss umsteigefreier Direktverbindungen in die Stadtmitte kommen. Es gibt zwar noch ein Rest-Straßenbahnnetz, das sogar geringfügig erweitert werden soll. Durch die U-Bahn sind der Straßenbahn aber die wichtigsten Innenstadtziele versperrt. Zu den beliebtesten Stationen wie der Lorenzkirche und dem Opernhaus müssen daher alle Straßenbahn-Benutzer umsteigen. Ursache für die Fehlentwicklung ist eine Entscheidung des Nürnberger Stadtrats aus dem Jahr 1965: Eigentlich waren die Weichen schon richtig für eine „Unterpflaster-Straßenbahn“ gestellt, bei der das vorhandene weitverzweigte Schienennetz schrittweise um neue Abschnitte ergänzt werden sollte. Aber dann fiel in München die Entscheidung, dass dort eine U-Bahn gebaut würde. Und der seit der bayerischen Annexion Nürnbergs im Jahr 1806 latente Minderwertigkeitskomplex führte dazu, dass auch Nürnberg sofort eine U-Bahn bauen wollte. Warnende Stimmen, dass die Städte verkehrstechnisch nicht vergleichbar sind, überhörte man leider in der Noris. (Eine ausführlichere historische Darstellung finden Sie hier.) |
|
Einige Leser können sich unter diesen pauschalen Formulierungen wahrscheinlich wenig vorstellen. Daher wird auf dieser Webseite skizziert, wie sich die Stadtbahn in Nürnberg hätte entwickeln können. Wobei auch viele Elemente der tatsächlichen Entwicklung seit 1968 einfließen, denn einige unterirdische Stadtbahn-Abschnitte wären wohl genau so wie die U-Bahn trassiert worden. Das Schienennetz in der Nürnberger Innenstadt bestand fast 100 Jahre lang aus dem Altstadtring F.Ebert-Pl. - Plärrer - Hauptbahnhof - Rathenauplatz - Maxfeld - F.Ebert-Platz und dem Innenstadtbogen Plärrer - Weißer Turm - Lorenzkirche - Hauptbahnhof. Das größte Versäumnis der U-Bahn ist, dass sie keine zusätzliche Nord-Süd-Verbindung schuf, sondern nur die beiden Verbindungen zwischen Plärrer und Hauptbahnhof „in den Keller“ verlegte. Die Stadtbahn hätte den (unterirdischen) Durchbruch nach Norden ermöglicht: Ein Diagonalkreuz F.-Ebert-Pl. - Rathaus - Lorenzkirche - Hauptbahnhof und Plärrer - Weißer Turm - Rathaus - Rathenauplatz wäre möglich gewesen. Am Rathaus hätte ein gemeinsamer U-Bahnhof beider Strecken ohne Verbindungsweichen genügt, da der Altstadtring die Eckpunkte des neuen Kreuzes ohnehin verband. Lediglich zwischen dem Weißen Turm und der Lorenzkirche wäre eine Verbindungskurve nötig gewesen, um auf dem „Innenstadtbogen“ nachfragegerecht einen dichteren Takt anbieten zu können. Die U-Bahn wird zurecht dafür gelobt, dass in ihrem Umfeld Stadtteile in neuem Glanz entstanden sind. Allerdings muss man ergänzen, dass eben auch viele Stadtteile links liegen blieben und heute darunter leiden. Ganz besonders gilt das für die Sebalder Altstadt: Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Impulse von einem (natürlich unterirdischen) „Stadtbahn-Durchbruch“ von der Lorenzkirche über den Hauptmarkt über den Hauptmarkt Richtung Klinikum Nord und Flughafen ausgegangen wäre... |
|
Zum Stadtplan mit den angedachten Schienenstrecken in Nürnberg |
Zur Netzgrafik mit den möglichen Stadtbahn-Linienführungen |
Zu den abweichenden Varianten, Optionen und Details |
Copyright © 2009 - 2024 Jörg Schäfer | E-Mail an: kontakt@vd-t.de | Zur Übersicht aller Webseiten von Jörg Schäfer |